Pokemonexperte - Die Pokémon-Seite für Gelegenheits-Spieler und langjährige Fans


Zucht

Verzeichnis:

  1. Einführung
  2. Vorbereitung & Vorwissen
  3. Die Zuchteltern finden
  4. Zuchtitems
  5. Der DV-Richter
  6. Versteckte Fähigkeiten
  7. Der Zuchtmarathon
  8. Zusatz: "Die Liga der perfekten Eltern"

1. Einführung

Die neuen Editionen X und Y haben so einiges an Neuerungen auf Lager, aber was vor allem nach der Story ins Auge fällt, wenn man sich ein bisschen näher mit der Materie befasst, ist, dass diese Generation immens viele Neuerungen dafür bereitstellt, einem das Züchten von "starken" Pokémon sehr zu erleichtern.
In diesem Artikel werden alle Dinge gecheckt, die beim Züchten von Relevanz sind oder sein könnten, wie man am Besten bei der Zucht vorangeht und auch, wie man sein frisch gezüchtetes Pokémon am besten trainiert.

2. Vorbereitung & Vorwissen

Vielen wird es schon aufgefallen sein: Zwei gleiche Pokémon auf gleichem Level haben teils völlig unterschiedliche Werte. Das kommt durch drei Faktoren zu Stande. Wesen (im Bericht einsehbar), EVs und DVs (beide unsichtbar). Falls du keine Ahnung von letzteren beiden hast, solltest du dich zunächst mit diesen Artikel befassen. Das Schöne am Züchten ist, dass man die DVs sowie das Wesen bis zu einem bestimmten Grad von den Eltern vererben kann, die man bei der Zucht verwendet. Somit ist es möglich, mit etwas Fleiß ein starkes Pokémon auf die Beine zu stellen, welches ordentlich im Kampfhaus oder aber auch im Onlinekampf gegen Gegner weltweit Dampf machen kann.

Nun, vollkommen frei ist man beim Züchten nicht. Man kann nicht einfach wilde Pokémon in eine Pension stecken und auf das Beste hoffen, es gibt gewisse "Spielregeln", die erfüllt werden müssen, sodass überhaupt Eier entstehen können.
  • Die Zuchteltern müssen dieselbe Ei-Gruppe besitzen (die Ei-Gruppe ist in unserem Pokédex und auf diversen anderen Seiten wie Serebii vermerkt).
  • Legendäre Pokémon Pokémon besitzen gar keine Ei-Gruppe, lediglich Manaphy und Phione können mit Ditto gepaart werden - in beiden Fällen erhält man ein Phione-Ei.
  • Die Zuchteltern müssen das gegenteilige Geschlecht besitzen oder einer der beiden Zuchtpartner muss Ditto sein (neutrale Pokémon können sich nur mit Ditto paaren).
  • Lediglich "erwachsene" Pokémon sind zur Zucht fähig (Ausnahme sind hierbei Nidorina und Nidoqueen), davon ausgeschlossen sind: Pichu, Pii, Fluffeluff, Togepi, Rabauz, Kussilla, Elekid, Magby, Azurill, Isso, Knospi, Klingplim, Mobai, Pantimimi, Wonneira, Mampfaxo, Riolu und Mantirps.
  • Das weibliche Pokémon vererbt die Spezies, beide Pokémon vererben "Zuchtattacken" (Attacken, die das Pokémon durch Level-Up nicht erlernt, jedoch durch die Zucht mit einem anderen Pokémon, das die Attacke beherrscht). Zuchtattacken werden in unserem Pokédex und auf diversen anderen Seiten wie Serebii aufgelistet.
  • Alle 128 Schritte wird bestimmt, ob ein Ei in der Pension erscheint. Wie schnell die Pokémon Eier legen, hängt von zwei bestimmten Faktoren ab: Spezies und OT. Der Ovalpin, den man für das Vervollständigen des Kalos-Dex erhält (lediglich sehen, nicht zwingend fangen), erhöht die Wahrscheinlichkeit zusätzlich.
Kombination Wahrscheinlichkeit (mit Ovalpin)
Gleiches Pokémon
Verschiedene OT
70% (88%)
Gleiches Pokémon
Gleicher OT
50% (80%)
Verschiedene Pokémon
Verschiedene OT
50% (80%)
Verschiedene Pokémon
Gleicher OT
20% (40%)

3. Die Zuchteltern finden

Neben den obigen Bedingungen, die erfüllt werden müssen, gibt es den mit Abstand wichtigsten Schwerpunkt: Die DVs.
Da Pokémon ihre DVs bis zu einem gewissen Grad an das schlüpfende Ei vererben können (ein Wert vom Vater, einer von der Mutter und ein dritter von einem der beiden Elternteile), wird das Züchten logischerweise zunehmend leichter, je besser die DVs der Eltern bereits sind. Jedoch müssen solche Eltern meist erst gefunden werden. Zwar sind die DVs bei wilden Pokémon im Allgemeinen zufällig, jedoch gibt es zwei kleine Tricks, die einem hierbei unter die Arme greifen:
  • Pokémon in der Kontaktsafari haben stets mindestens zwei maximale DVs.
  • Pokémon, die keine Eier brüten können (Legendäre, aber insbesondere Babypokémon, die man entwickeln und zuchtfähig machen kann) haben stets mindestens drei maximale DVs.
Dies ist bereits ein sehr guter Start zum Züchten, wenn man bedenkt, dass man bei normalen wilden Pokémon mit vielleicht einem einzigen maximalen DV-Wert anfangen muss und sehr viele Pokémon in der Kontaktsafari vertreten sind. Ein sehr hilfreiches Thema ist der Kontaktsafari-Sammelthread, in dem sehr viele Benutzer mitsamt ihrer Pokémon in der Safari aufgezeichnet sind.
Natürlich sollte bereits hierbei nach Möglichkeit auf das Wesen geachtet werden. Dieses macht nämlich immerhin 10% Steigerung bzw. Senkung eines Werts aus. Hierfür eignet es sich, Pokémon aller Wesen mit der Fähigkeit Synchro (z.B. Trasla, Abra) zu fangen. Diese bewirkt nämlich abgesehen vom Kampfeffekt, dass das Wesen des Synchro-Pokémon zu 50% auf das wilde Pokémon übertragen wird. Eine gute Unterstützung, da man sonst zu einer Chance von 4% das richtige Wesen erwischt (bei 25 existenten).
Auch ist es von großem Vorteil, sich viele Ditto zu holen. Wieso? Nun, Ditto besitzt die Fähigkeit, sich mit jedem Pokémon (abgesehen von Baby- und legendären Pokémon) zu paaren. Das ist eine immense Gabe und erspart es einem, unnötig viele Zuchtpartner zu fangen. Hierbei empfiehlt es sich, ein oder zwei Ditto von jedem wertänderndem Wesen zu fangen (diese sind ebenfalls in der Kontaktsafari anzutreffen).
Desweiteren ist es ein immenses Zeitersparnis, ein Pokémon mit der Fähigkeit Magmapanzer oder Flammkörper im Team zu besitzen. Dieses halbiert nämlich die Anzahl der Schritte, um ein Pokémon zum Schlüpfen zu bringen. Hierbei bietet sich Fiaro an, da es sowohl Fliegen erlernen als auch die Fähigkeit Flammkörper beherrschen kann, wodurch man mit einem Pokémon sowohl die Anzahl der Schritte halbieren kann, als auch nach Illumina City fliegen kann, wo man gemütlich im Kreis um den Prismaturm radeln kann.
Zu allerletzt sei noch zu erwähnen, dass die Fähigkeit vom Weibchen zu 80% vererbt wird, wenn sie eine normale Fähigkeit ist, folglich macht es Sinn, sich ein passendes Weibchen zu fangen, da der Zuchtprozess ansonsten unnötig lange dauert (zu "versteckten Fähigkeiten" später mehr).

Nach etwas Arbeit sind wir mit einer guten Hand voll Dittos und Synchro-Pokémon ausgestattet.

4. Zuchtitems

Eine ebenfalls nicht allzu kleine Rolle spielen Zuchtitems. Neben ihren normalen Fähigkeiten haben gewisse Items die Fähigkeit, bei der Zucht unter die Arme zu greifen:
  • Ewigstein: Trägt ein Zuchtpartner dieses Item, wird das Wesen dieses stets vererbt.
  • Fatumknoten: Trägt ein Zuchtpartner dieses Item, werden insgesamt fünf statt drei DV-Werte vererbt.
  • Machtitems: Trägt ein Zuchtpartner dieses Item, wird der jeweilige DV-Wert (z.B. KP bei Machtgewicht) stets von diesem Zuchtpartner vererbt (dies ist vor Allem beim Züchten auf Pokémon mit 0 Initiative-DVs sinnvoll, welche in Bizarroraum-Teams gespielt werden).

5. Der DV-Richter

Eine für die Zucht ebenfalls sehr wichtige Person ist der sogenannte "DV-Richter". Diesen findet man im Pokémon Center von Batika City (erst nach Betreten der Ruhmeshalle erreichbar!) und er hilft einem dabei, die DVs seiner Pokémon ein wenig genauer zu bestimmen. Hierbei fällt er ein Urteil, das in zwei Kategorien eingeteilt wird: Gesamtpotenzial und Maximalwert(e).

5.1 Gesamtpotenzial

Urteil DV-Bereich
Im Großen und Ganzen akzeptabel 0-90
Überdurchschnittliches Potenzial 91-120
Potenzial liegt weit über dem Durchschnitt 121-150
Herausragendes Potenzial 151-186

5.2 Maximalwert

Urteil DV-Bereich
Nicht ganz schlecht 0-15
Ganz gut 16-25
In der Hinsicht fantastisch 26-30
Darin kann sich keiner messen 31
Außerdem macht er zuletzt eine Anmerkung, sollte ein Wert genau auf 0 liegen. Dann sagt er, der Wert sei ziemlich schlecht oder recht enttäuschend.

6. Versteckte Fähigkeiten

Seit der fünften Generation verfügen Pokémon über sogenannte "versteckte Fähigkeiten". Beinahe jedes Pokémon besitzt so eine Fähigkeit und auch diese kann vererbt werden. Hierbei müssen ein paar Regeln beachtet werden:
  • Männliche Pokémon können lediglich ihre versteckte Fähigkeit vererben, wenn sie sich mit Ditto paaren (Wahrscheinlichkeit ~20%).
  • Weibliche Pokémon können ihre versteckte Fähigkeit stets vererben (Wahrscheinlichkeit ~60% bei "normalem" Zuchtpartner).
Desweiteren besitzen Pokémon ihre versteckte Fähigkeit nicht ohne weiteres (deshalb der Name): Pokémon in Hordenkämpfen oder in der Kontaktsafari haben eine geringe Wahrscheinlichkeit, ihre versteckte Fähigkeit zu besitzen (Pokémon in der Kontaktsafari jedoch nur, wenn der jeweilige Besitzer der Kontaktsafari die Ruhmeshalle betreten hat und beide Spieler mindestens ein Mal zeitgleich online waren).

7. Der Zuchtmarathon

Nun haben wir die richtigen Eltern, eines davon hat das gewünschte Wesen. Hier geht die eigentliche Arbeit los.
Am effektivsten züchtet man, indem man dem Elternteil mit dem richtigen Wesen einen Ewigstein und dem verbleibendem Elternteil den Fatumknoten zu tragen gibt. Hierbei gilt es, sich Stück für Stück zu seinem Pokémon hochzuarbeiten. Jedes Mal, wenn ein Pokémon aus der Zucht entspringt, das einen Elternteil in der Anzahl an DVs übersteigt, wird der alte Elternteil durch das neue Pokémon ersetzt. So erhöhen sich die Chancen logischerweise, dass ein maximaler Wert beim nächsten Pokémon übertragen werden. Dieser Prozess wird einfach Mal für Mal wiederholt, bis man letzten Endes ein Pokémon mit fünf maximalen Werten in den Händen hält (da ein Wert durch das Wesen ohnehin gesenkt wird, muss dieser logischerweise nicht gut ausfallen).
Was die DV-Verteilung der Eltern angeht, gilt stets: Allumfassendere Kombinationen haben Priorität vor überdeckenden Kombinationen. Soll heißen, man soll immer Eltern bevorzugen, dessen maximale DV-Werte so viele Werte wie möglich abdecken. Hierzu ein kleines Beispiel:
Wir betrachten ein Ditto und ein Glumanda. Sowohl Ditto, als auch Glumanda besitzen maximale KP- und Initiative-DVs, die restlichen DV-Werte sind zufällig und somit uninteressant. Wenn also einer dieser beiden Werte von irgendeinem Elternteil vererbt wird, ist er garantiert maximal (da beide Elternteile diesen DV-Wert maximal haben). Somit ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Glumanda entsteht, das ebenfalls KP- und Initiative-DVs maximal hat. Jedoch ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein Glumanda entsteht, das mehr DVs als diese maximal hat, da man diesen DV-Wert (beispielsweise Angriff) nicht von den Eltern vererbt bekommt und somit hoffen muss, dass a) der Angriff von keinem Elternteil vererbt wird (1/6) und b) dieser Wert zufällig 31 ist (1/32). Und das ist ja das eigentliche Ziel: Sich DV-Wert für DV-Wert zu seinem perfekten Pokémon hochzuarbeiten.
Betrachen wir nun ein alternatives Ditto, es besitzt maximale DVs in Angriff und Verteidigung. Somit decken die Elternteile insgesamt KP, Angriff, Verteidigung und Initiative ab. Nun ist es schwieriger, einen bestimmten DV-Wert (z.B. Initiative) vererbt zu bekommen, da nur noch ein Elternteil diesen maximal besitzt, dafür wird es jedoch viel wahrscheinlicher, ein Kind zu bekommen, das mehr als zwei Werte maximal hat, da es Wahrscheinlicher ist, einen bestimmten Wert (5/6) von einem bestimmten Elternteil (1/2) zu vererben als, einen Wert zufällig maximal zu erhalten ohne die Vererbung.
Daran erkennt man, dass man stets versucht, Eltern zu ergattern, die gemeinsam so viele DV-Werte wie möglich abdecken. Überlappen sie sich zusätzlich, ist es natürlich vorteilhaft, aber die Abdeckung so vieler DV-Werte wie möglich soll stets Priorität haben vor der Überlappung eines DV-Wertes.

8. Zusatz: "Die Liga der perfekten Eltern"

Wer gerne und vor allem viel züchtet, wird merken: Bei jedem Pokémon mit zwei Eltern anzufangen, die maximal zwei perfekte DVs besitzen (über die Kontaktsafari), ist langfristig gesehen zu aufwändig, da der Schritt zu einem DV-Wert mehr stets seine Zeit braucht. Hier kommt "Die Liga der perfekten Eltern" ins Spiel. Dabei sind genau sieben männliche Pokémon gemeint, die insgesamt sämtliche Ei-Gruppen abdecken und allesamt perfekte DVs (also 6*31) besitzen. Diese garantieren, dass man stets einen perfekten Elternteil parat hat, was den Zuchtvorgang immens beschleunigt, da bei jedem Ei mindestens ein Wert dieses Elternteils vererbt wird, in der Regel sogar zwei bis drei (oder in Glückfällen sogar vier). Somit kommt man sehr schnell - je nach Geschlechterverteilung nach wenigen Eiern - an ein Weibchen mit mehreren perfekten DVs, durch welches man das anfängliche Weibchen direkt ersetzen kann. Der Aufwand mag zwar zu Beginn erschreckend wirken, da man ja nur fünf Werte vereben kann und man zunächst zwei Elternteile hochzüchten muss, die beide fünf maximale Werte besitzen (um die optimalen Chancen herauszuholen), aber der Aufwand lohnt sich definitiv: Wer auf diese Art und Weise züchtet, erhält in der Regel bereits sein gewünschtes Pokémon effektiv nach zehn Eiern (vorausgesetzt, das Weibchen wird sofort ersetzt, sobald eines mit mehr maximalen DVs schlüpft). Hat man erst seine perfekten Männchen beisammen, kann man bei der Zucht stets wie folgt vorgehen: Wesen auf ein Weibchen bekommen, Zuchtattacke(n) auf ein Weibchen bekommen und dann mit dem perfekten Männchen weiterzüchten (das Weibchen erhält den Ewigstein, das Männchen den Fatumknoten). Das heißt, bei den perfekten Männchen muss nicht dringend auf ein gutes Wesen geachtet werden, falls man also bereits ein Pokémon besitzt, das zufällig perfekte Werte besitzt, aber beispielsweise weiblich ist und eins, das fünf maximale Werte besitzt, kann man dem einen Elternteil ein passendes Machtitem zum Tragen geben, das genau den DV-Wert vererbt, der dem zweiten Elternteil fehlt. Da nun der fehlende Wert stets durch das Machtitem maximal ist, hat das den Effekt, als würde man mit zwei perfekten Eltern züchten, wodurch die Chance, ein perfektes Pokémon herauszubekommen, wieder bei 1/32 liegt.
Ein Beispiel für eine solche Elterngruppe wäre: Bisasam/Shnebedeck, Schneppke, Flapteryx, Schalellos, Karpador, Farbeagle, Volbeat.

Nun bist du was das Know-How angeht optimal für die Zucht gerüstet. Also: Viel Erfolg beim Züchten!